Die Europäische Kommission führt Risikobewertungen durch und erwägt Exportkontrollen für „kritische Technologiebereiche“, darunter künstliche Intelligenz (KI) und Halbleitertechnologien.
Am 3. Oktober identifizierten EU-Beamte vier Bereiche, die hinsichtlich des Technologierisikos und des Risikos von Technologielecks bewertet werden müssen. Zu diesen vier Kategorien gehören KI, fortschrittliche Halbleitertechnologien, Quantentechnologien und Biotechnologien.
Der Ankündigung zufolge wurden diese Technologien aufgrund ihrer transformativen Qualitäten, des Risikos einer zivilen oder militärischen Fusion und des Risikos, dass die Technologie zur Verletzung von Menschenrechten eingesetzt wird, ausgewählt.
Thierry Breton, Binnenmarktkommissar der EU-Kommission, bezeichnete den Schritt als einen wichtigen Schritt für die „Resilienz“ der EU.
Bis Ende des Jahres werden Risikobewertungen vorgenommen. Etwaige auf Risikobewertungen basierende Schlussfolgerungen oder Initiativen werden im Frühjahr 2024 vorgelegt.
Zu den nächsten Schritten gehört nach Angaben der Kommission die Zusammenarbeit mit den 27 Mitgliedstaaten, um gemeinsame Bewertungen der betreffenden Gebiete einzuleiten.
Diese Entwicklung erfolgt, nachdem die EU-Kommission am 20. Juni die Gemeinsame Mitteilung zur Europäischen Wirtschaftssicherheitsstrategie veröffentlicht hat.
Auch die USA intensivieren ihre Bemühungen, die Exportrisiken der eigenen Technologie in ähnlichen Sektoren abzuschätzen. Insbesondere wurde der Export von Halbleiterchips mit hoher KI nach China verboten.
Viele Gesetzgeber in den Vereinigten Staaten haben auch Gesetze unterstützt, die Unternehmen dazu verpflichten würden, Investitionen in chinesische Technologien zu melden.
Entscheidungen der Vereinigten Staaten zu diesem Thema haben dazu geführt, dass Länder im Ausland über eigene Aktionspläne für KI-Technologien nachdenken.