Die Bitcoin Group SE, Betreiberin der deutschen Krypto-Handelsplattform bitcoin.de, gab bekannt, dass sie 100 % der Anteile am Bankhaus von der Heydt erworben hat. Die Bank verfügt über eine Vollbanklizenz und ist ein Anbieter von Dienstleistungen zur Verwahrung digitaler Vermögenswerte und zur Tokenisierung.
Laut einer Ankündigung vom 12. Dezember hat die Bitcoin Group SE vorläufig vorgeschlagen, dem Bankeigentümer Dietrich von Boetticher 14 Millionen Euro und 150.000 Aktien zu zahlen. Der Deal steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und soll im dritten Quartal 2023 abgeschlossen werden.
Die Bitcoin Group SE gab im Oktober bekannt, dass sie mit mehreren Banken in Verhandlungen stehe, darunter dem Bankhaus von der Heydt. Bloomberg berichtete damals, dass das in Privatbesitz befindliche Bankhaus von der Heydt in einem Versuch, wieder profitabel zu werden, den Handel mit digitalen Vermögenswerten und die Verwahrung von Dienstleistungen einführen wollte, aber nicht in der Lage war, die dafür nötige Technologie aus eigener Kraft zu finanzieren. Der Bank gelang es zwar, 2020 einen in Euro denominierten Stablecoin, EURB, auf den Markt zu bringen, aber die Know-Your-Customer-Vorschriften verhinderten den offenen Handel mit der Münze.
Dies ist nur die jüngste Akquisition der Bitcoin Group SE im deutschen Bankensektor. Die Gruppe erwarb die futurum bank im Rahmen einer Fusion, die 2018 angekündigt und 2020 abgeschlossen wurde. Ebenfalls im Jahr 2018 kaufte die Bitcoin Group SE die Investmentbank Tremmel Wertpapierhandelsbank, die später in futurum fusionierte.
Das Bankhaus von der Heydt wurde 1754 gegründet und hat seinen Sitz in München. BMX Operations, ein von BitMex-Führungskräften gegründetes Unternehmen, versuchte im Januar, das Bankhaus von der Heydt zu kaufen, doch die Parteien brachen die Verhandlungen im März ab.
Deutschland wurde im dritten Quartal 2022 in einer Umfrage von Coincub als die günstigste Kryptowirtschaft der Welt eingestuft. In dieser Umfrage folgten die Schweiz und Australien. Die Vereinigten Staaten belegten den siebten Platz.

