Der 4,9 Billionen Dollar schwere Vermögensverwalter Fidelity hat bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC) eine geänderte S-1-Registrierungserklärung für seinen Spot Ether Exchange Traded Fund (ETF) eingereicht.

Fidelity hat Staking-Pläne aus seinem aktualisierten Ether-Vorschlag entfernt, bevor die Fristen für solche ETH-basierten Produkte näher rücken. Diese Anpassung dürfte die Chancen auf eine Genehmigung nach einer kürzlichen Kehrtwende der SEC erhöhen.

Fidelity passt Ether-ETF-Anmeldung an

In dem am Dienstag eingereichten aktualisierten S-1-Antrag wurde insbesondere die Klausel entfernt, wonach Fidelity einen Teil der Vermögenswerte des Fonds über Infrastrukturanbieter Dritter einsetzen würde. Der Vermögensverwaltungsriese hat in der neuen Registrierungserklärung klar zum Ausdruck gebracht, dass er den bei der Depotbank gespeicherten Ether „nicht einsetzen“ werde.

Staking bezeichnet den Vorgang, bei dem Benutzer Ethereum-Token für einen festgelegten Zeitraum im Netzwerk sperren und dafür Belohnungen erhalten. Mit der Umstellung der Blockchain auf ein Proof-of-Stake-Sicherheitssystem im September 2022 wurde Staking zu einem wichtigen Bestandteil des Konsensmodells von Ethereum. Unter Kryptowährungshändlern wird es hauptsächlich als passives Einkommen angesehen.

In der vorherigen Version der Anmeldung von Fidelity war zudem angegeben, dass Staking-Belohnungen als steuerpflichtiges Einkommen behandelt würden, wodurch für Anleger ohne entsprechende Ausschüttungen aus dem Trust ein steuerpflichtiger Vorgang entstünde.

Die Abschaffung des Stakings kann auf die Bedenken der SEC hinsichtlich des Stakings von Krypto-Assets zurückgeführt werden. Im Juni 2023 verklagte die SEC Coinbase, weil es Nutzern über seine Plattform Zugang zum Staking anbot, und behauptete, dies verstoße gegen Bundeswertpapiergesetze.

Optimismus angesichts der bevorstehenden Frist für Spot-ETH-ETFs

Die geänderte Einreichung folgt auf Berichte, wonach die SEC ihre Haltung zu Spot-Ethereum-ETFs – wahrscheinlich aufgrund politischen Drucks – abgeschwächt hat, sowie Berichte, wonach die Aufsichtsbehörde ETF-Emittenten aufgefordert hat, ihre 19b-4-Anmeldungen zu aktualisieren. Durch den Verzicht auf Staking-Pläne könnte Fidelity potenzielle regulatorische Risiken abmildern und so die Wahrscheinlichkeit einer Genehmigung des ETFs erhöhen. Bloomberg-Analysten haben die Wahrscheinlichkeit einer Genehmigung kürzlich plötzlich von 25 % auf 75 % erhöht.

Die SEC hat Entscheidungen über Spot-Ethereum-ETF-Vorschläge verschoben. Die Kommission hat die Entscheidung über den Spot-Ethereum-ETF-Vorschlag von Invesco Galaxy verschoben und auch Entscheidungen über andere Vorschläge von Grayscale, Fidelity, Franklin Templeton, VanEck und BlackRock aufgeschoben.

Die Regulierungsbehörde muss jedoch bis zum 23. Mai über den Spot-Ethereum-Antrag von VanEck entscheiden, gefolgt vom Antrag von Ark und 21Shares am 24. Mai.

Auswirkungen auf den Ether-Preis

Die aktualisierte Einreichung von Fidelity erfolgte nach einer massiven Preissteigerung für Ether, der laut CoinGecko-Daten in den letzten 24 Stunden um über 22 % auf ein Zweimonatshoch von 3.818 $ gestiegen ist.

Die Erwartungen sind derzeit hoch, da die Frist für die Entscheidung der SEC über Spot-ETFs auf Ether-Basis näher rückt. Die Genehmigung und Notierung von Spot-ETFs auf Ethereum könnte ein bedeutender Katalysator für den Preis von Ether sein und ETH auf neue Allzeithochs treiben.

Eine Ablehnung durch die SEC würde jedoch eine erhebliche Preiskorrektur auslösen.