Know Your Scam: Betrügerische Krypto-Anlagen, vor denen man sich hüten sollte
Die wichtigsten Punkte
Betrügerische Anlagen nutzen die Verlockung hoher Renditen, um ihre Opfer dazu zu verleiten, sich von ihrem Geld zu trennen.
Betrüger gehen in der Regel in vier Schritten vor: Opfer ausmachen, Vertrauen gewinnen, zu unüberlegter Handlung verleiten und betrügerisches Geschäft abschließen.
Melde jeden Betrug, der auf dich abzielt, den zuständigen Behörden, ändere kompromittierte Passwörter und sperre alle deine Konten, falls du bereits Geld überwiesen hast.
Schütze dich vor Kryptobetrug, indem du lernst, wie du betrügerische Anlagesysteme erkennen und vermeiden kannst. In der dieswöchigen Ausgabe von Know Your Scam verraten wir dir, wie das funktioniert!
Oberflächlich betrachtet mögen die Betrüger legitim erscheinen, weil sie sich als Krypto-Finanzberater, Mitarbeiter führender Finanzunternehmen oder sogar Prominente ausgeben. Sie versprechen hohe Renditen bei geringem oder gar keinem Risiko oder Aufwand für dich. Es handelt sich dabei um Anlagebetrüger.
Es gibt zwar verschiedene Formen von Anlagebetrug, aber sie zeichnen sich alle durch dieselbe Vorgehensweise aus: Sie versprechen ihren Opfern exorbitant hohe Renditen und machen sich dann mit deren Geld aus dem Staub. Deshalb merke dir bitte unbedingt eins: Wenn es zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch nicht. Gehe auf Distanz.
Schauen wir uns zunächst einmal an, wie ein typischer Anlagebetrug abläuft.
Ein Prozess in vier Schritten
1. Opfer ausmachen
In der Regel finden Betrüger potenzielle Opfer auf beliebten Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter. Sie wenden sich an das Opfer unter dem Vorwand, dass es sich bei ihnen um einen Anlageberater oder eine wohlhabende Person handelt, die „versehentlich“ die falsche Person angeschrieben hat.
Anlagebetrug ist jedoch nicht immer so offensichtlich. Möglicherweise stolpert man in den sozialen Medien über Anzeigen, die mit einer bekannten Marke oder Persönlichkeit wie Elon Musk für ihre Dienstleistungen werben. Diese Anzeigen sind dann mit einer professionell aussehenden Website verlinkt, die darauf abzielt, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen.
2. Vertrauen gewinnen
Der Betrüger beginnt damit, Vertrauen bei seinem neu gewonnenen Ziel aufzubauen, indem er Erfolgsgeschichten über Anlagen, positive Erfahrungsberichte von Nutzern und gefälschte Ertragsberichte an dieses weitergibt. Manche Betrüger gehen sogar so weit, dass sie Themen wie Gesundheit, emotionales Wohlbefinden und sogar die Familienmitglieder des Opfers ansprechen.
3. Zu unüberlegter Handlung verleiten
Nach einer Zeit der „Anfreundung“ – und der Gehirnwäsche – hat der Betrüger ein Grundvertrauen mit der Zielperson aufgebaut und wird das Gespräch auf Anlagen und das Erzielen großer Geldbeträge lenken.
Unser Team hat auch schon Fälle von Betrügern gesehen, die mit gefälschter Anlagesoftware werben, die mit gefälschten Preisen, Anlagerenditen und Coin-Listings gespickt ist. Der Betrüger kann sogar noch einen Schritt weiter gehen und eine Aufwärtsbewegung mit gefälschten Charts vortäuschen, um Anleger zur Einzahlung von Geld zu verleiten.
4. Betrügerisches Geschäft abschließen
Der letzte Schritt ist das „Abschließen des Geschäfts“. Oft ist es gerade dann, wenn das Opfer seine neu erzielten Gewinne feiert, plötzlich unmöglich, sein Geld auszuzahlen, oder das Konto wurde angeblich „geschlossen“. Der „Anlageverwalter“ wirkt distanziert und reagiert schließlich nicht mehr auf Nachrichten.
In diesem Stadium ist die Zielperson nun Opfer eines Betrugs. Der Betrüger bittet das Opfer sogar eventuell um mehr Geld, um eine Auszahlung zu ermöglichen.
Sieh dir zwei Beispiele aus der Praxis an
Hier sind zwei Beispiele für betrügerische Anlagen, die sich im echten Leben ereignet haben. Wir geben sie im Folgenden wieder, in der Hoffnung, dass unsere Nutzer die gängigen Methoden, Muster und Gesprächseinstiege hinter Krypto-Anlagebetrügereien besser erkennen können.
Beispiel 1: Krypto-Finanzberater
Der Nutzer, den wir Mark nennen, füllt ein Online-Formular über seine Gewohnheiten und Einstellungen in Bezug auf Kryptowährungen aus, das er im Internet gefunden hat. Er erhält dann einen Anruf von einem Betrüger, der sich als Finanzberater ausgibt.
Die beiden entwickeln im Laufe einiger Monate eine Arbeitsbeziehung, indem sie täglich miteinander sprechen und Informationen austauschen. Schließlich gewinnt der Betrüger das Vertrauen von Mark.
Eines Tages ermutigt der Betrüger Mark, eine Investition über eine Plattform zu tätigen, die jeden Tag 2% Rendite einbringt. Mark zahlt aus seinem blinden Vertrauen heraus 5.000 USDT ein.
Marks Geld wächst in den nächsten Tagen wie versprochen. Der Betrüger ermutigt Mark, noch mehr anzulegen. Mark geht darauf ein und zahlt 30.000 USDT ein. Eine Woche später merkt Mark, dass er von einem Betrüger hereingelegt wurde.
Beispiel 2: Berühmte Persönlichkeiten
Die Nutzerin, die wir Lucy nennen, entdeckt auf Facebook einen Link zu „Elon Musks Quantum-KI-Handelsplattform“. Es wird behauptet, dass sie dort nur ihre Kryptowährungen einzahlen muss und eine KI das Traden für sie übernimmt.
Nachdem sie sich mit der „Quantum-KI-Handelsplattform“ in Verbindung gesetzt hat, tätigt Lucy eine erste Einzahlung von 250 USD. Der Handel beginnt und ihre Gewinne häufen sich schnell an. Lucy ist davon überzeugt, dass sich eine „Anlage“ von 5.000 USD in die Plattform in hohem Maße auszahlen wird und zahlt das Geld ein. Lucy merkt, dass sie betrogen wurde, als ihr Auszahlungsversuch wegen „Bekämpfung von Geldwäsche (AML)“ blockiert wird und eine 30-prozentige Einzahlungsgebühr zur Freigabe erforderlich ist.
So schützt du dich vor betrügerischen Anlagen
Stelle eigene Nachforschungen an
Zu jedem Kryptoprojekt sollte ein Whitepaper existieren. Das Whitepaper muss die Mechanik des Projekts und die Tokenomics erklären. Wenn dich jemand dazu verleitet, in ein Projekt mit einem Whitepaper zu investieren, das keinen Sinn ergibt – oder schlimmer noch, gar nicht existiert – dann sei auf der Hut.
Führe eine gründliche Überprüfung des Unternehmens, seiner Eigentümer, Direktoren und Teammitglieder durch. Recherchiere zumindest über eine kurze Google-Suche und verlasse dich auf deinen gesunden Menschenverstand.
Stelle dir selbst die folgenden Fragen: Verfügt das Projekt über ein echtes Team? Welches Problem versucht das Projekt zu lösen? Gibt es eine echte Community von Nutzern, die hinter dem Projekt oder seinem Produkt steht?
Gehe nicht von vornherein von Authentizität aus
Professionell aussehende Websites, Anzeigen oder Beiträge in sozialen Medien deuten nicht auf eine echte Anlagemöglichkeit hin. Kriminelle können sich die Namen vertrauenswürdiger Marken wie Binance oder berühmter Personen missbräuchlich zunutze machen, um ihre Betrügereien legitim erscheinen zu lassen.
Vorsicht vor hohen Renditen
Keine Finanzanlage kann zukünftige Erträge garantieren. Keine Person, kein Algorithmus und kein Projekt kann den Markt systematisch genau vorhersagen. Wenn dir also garantierte Renditen versprochen werden, ist das ein Warnsignal. Achte insbesondere auf Aussagen wie „Erziele 3% pro Tag“. Lass dich nicht von einer niedrigen Zahl täuschen, die legitim klingen mag: 3% pro Tag entsprechen 1095% pro Jahr – eine eindeutig unglaubwürdige Anlagerendite.
Meide ungefragte Anlageangebote
Der sogenannte Anlageexperte oder heiße Single, der dich anspricht, ist wahrscheinlich ein Betrüger. Du bist nichts Besonderes – professionelle Betrüger chatten und flirten täglich mit Hunderten oder sogar Tausenden von Zielpersonen.
Solange mindestens eine Person anlegt, hat der Betrüger seine Zeit nicht verschwendet. Lass dich nicht drängen oder unter Druck setzen, eine Anlageentscheidung zu treffen.
Schütze deine persönlichen Daten
Überprüfe immer die Identität von Personen, die mit dir auf offiziellen Websites oder in sozialen Medien über Anlagen sprechen, und gib niemals deine personenbezogenen Daten oder Kontodaten an andere weiter.
Wenn du eine Nachricht von jemandem erhältst, der nach sensiblen Informationen wie 2FA-Codes oder Passwörtern fragt, blockiere den Kontakt und erstatte eine Meldung bei den zuständigen Behörden.
Was tun, wenn du einem Betrüger zum Opfer gefallen bist?
So etwas passiert. Es ist nichts, wofür du dich schämen müsstest. Opfer eines Kryptobetrugs zu werden, kann verheerend sein, aber es ist wichtig, dass du schnell handelst.
Wenn du Opfer eines Social-Media-Betrugs geworden bist, melde den Fall bei der entsprechenden Social-Media-Plattform und bei deinen örtlichen Behörden.
Ändere deine Passwörter und sperre deine Finanzkonten, wenn du bereits eine Zahlung oder Überweisung mit einer Debit-/Kreditkarte getätigt hast. Außerdem verkaufen Krypto-Betrüger oft gestohlene Zugangsdaten an andere Kriminelle. Ändere unbedingt alle Nutzernamen und Passwörter, um weiteren Schaden zu verhindern.
Traue keinem Fremden, der sich unmittelbar nach dem Betrug meldet, vor allem wenn er anbietet, dein Geld wiederzubeschaffen. Der Folgebetrug kann unabhängig vom vorherigen Betrug sein oder mit diesem zusammenhängen, z.B. ein Angebot, dir dein Geld zurückzuerstatten, nachdem du eine Vorabzahlung geleistet hast.
Kontaktiere uns sofort, wenn dein Binance-Konto kompromittiert ist: So meldest du Betrug beim Binance-Kundendienst.
Weiterführende Lektüre
(Academy) 8 häufige Bitcoin-Betrugsmethoden und wie man sie vermeidet
(Blog) Wie man gängige Krypto-Imitatoren-Betrugsmaschen erkennt und wie man sich vor ihnen schützen kann
(Blog) Know Your Scam: Ein umfassender Leitfaden zu den gängigsten Krypto-Betrügereien
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Haftungsausschluss und Risikohinweis: Dieser Inhalt wird dir zu allgemeinen Informations- und Bildungszwecken präsentiert, ohne jegliche Zusicherung oder Garantie. Er ist weder als Finanzberatung zu verstehen, noch soll er den Kauf bestimmter Produkte oder Dienstleistungen empfehlen. Die Preise von Kryptowährungen sind volatil. Der Wert deiner Anlage kann sinken oder steigen, und es kann sein, dass du den angelegten Betrag nicht zurückerhältst. Du bist allein für deine Anlageentscheidungen verantwortlich, und Binance haftet nicht für etwaige Verluste, die du erleidest. Keine Finanzberatung. Weitere Informationen findest du in unseren Nutzungsbedingungen und unserem Risikohinweis.