Höhepunkte von CZs AMA am 8. März

2023-03-31

Die wichtigsten Punkte

  • Changpeng Zhao (CZ), der CEO von Binance, verbrachte am 8. März 2023 eine Stunde bei Twitter Spaces mit der Beantwortung von Fragen unserer Nutzer.

  • Dieses Jahr könnte sich als Jahr der Erholung für Kryptos erweisen. Binance ist immer auf alles vorbereitet, und die Plattform kann einen enormen Anstieg des Handelsvolumens bewältigen, sollte dieser eintreten.

  • Anstatt uns über FUD und das, was die Leute über uns sagen, Gedanken zu machen, konzentrieren wir unsere Energie und die Arbeit unserer Teams lieber auf die Einhaltung von Vorschriften, die Interessenvertretung und die Entwicklung von Produkten.

  • Zum Internationalen Frauentag (8. März) erlässt Binance alle Handelsgebühren bis zu 600 USD für alle neuen Nutzer, die sich im März mit dem Code IWD2023 anmelden.

Hier ist eine Zusammenfassung der Antworten von CZ auf einige der Fragen, die ihm während eines Twitter-AMA am 8. März 2023 gestellt wurden. Bitte beachte, dass dieses Transkript aus Gründen der Klarheit und zwecks Kürzung bearbeitet wurde.

Über maschinelles Lernen

Was ist deine Meinung zu KI-Anwendungen im Jahr 2023 in Bezug auf Kryptowährungen? Wie geht Binance mit KI um?

CZ: KI hat viele weitreichende Auswirkungen. Binance hat KI in unseren Produkten in einigen Bereichen eingesetzt. Unser Team hat ChatGPT kürzlich in die Binance Academy integriert – unsere kostenlose Bildungsplattform. Wenn man in der Academy eine Frage stellt, wird die KI versuchen, eine Antwort zu geben. Das ist die jüngste Entwicklung. Davor haben wir KI für unseren Kundendienst eingesetzt.

Der andere Bereich, in dem wir KI einsetzen, ist die Markt- und Risikoüberwachung. Dabei handelt es sich um eine andere Art von KI, die nach Marktmanipulationen, Hackerangriffen, risikobasierten Ansätzen usw. sucht. In jüngster Zeit setzen wir KI auch in Kombination mit Compliance-Tools ein, etwa im Rahmen unserer KYC-Prüfung. Mit KI lassen sich all diese Prozesse in Bezug auf die Effizienz und Genauigkeit erheblich verbessern. Es gibt wahrscheinlich noch 10 weitere Bereiche, in denen unsere Teams KI einsetzen, aber ich kenne sie nicht alle.

Über persönliche und sonstige Ziele bei Binance

Was sind deine persönlichen Ziele für dieses Jahr, und was sind deine sonstigen Ziele bei Binance?

CZ: Anders als viele glauben, bin ich eigentlich kein besonders zielorientierter Mensch. Aus meiner Sicht und aus der Sicht von Binance habe ich unser Team einfach immer dazu ermutigt, sein Bestes zu geben. Eines der Ziele im letzten Jahr war die Verdreifachung unserer Nutzerbasis. Das hat nicht funktioniert, weil im letzten Jahr ein Bärenmarkt herrschte. Aber ich denke, unser Team hat sich ziemlich gut geschlagen, wenn es darum geht, alles auf Kurs zu halten, sicherzustellen, dass die Plattform immer funktioniert, und dafür zu sorgen, dass wir von den Turbulenzen in der Branche nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Wenn man sich den Kursverlauf von Kryptowährungen ansieht, zeichnet sich ein sehr ausgeprägter Vierjahreszyklus ab. Normalerweise gibt es alle vier Jahre ein deutliches neues Allzeithoch. Das bedeutet nicht, dass man auf der Grundlage der Vergangenheit eindeutige Zukunftsprognosen treffen kann. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass dieses Jahr eine Erholung eintreten wird, und darauf stellen wir uns Wesentlichen ein.

Unsere Plattform ist immer darauf eingerichtet, einen weiteren 10- oder 100-fachen Anstieg des Handelsvolumens zu bewältigen. Und selbst wenn alle Kryptopreise um weitere 90% oder sogar auf null fallen, verfügen wir über ausreichend Barmittel, um solche Phasen zu überbrücken. Wir sind in beide Richtungen abgesichert. Ich habe ein persönliches Ziel. Ich hätte gern einen Waschbrettbauch, aber das ist schon seit 30 Jahren mein persönliches Ziel. Das habe ich bisher nie erreicht.

Zum Nutzerfeedback

Könntest du ein wenig über die Kanäle sprechen, die Binance seinen Nutzern für Feedback zur Verfügung stellt, und wie du normalerweise damit umgehst?

CZ: Tatsächlich lässt sich Feedback am einfachsten über unseren Kundendienst geben.

Bei Feedback zu einem Produkt sollte man deshalb am besten ein Ticket oder einen Chat eröffnen und entsprechende Kommentare hinterlassen. Während der Bearbeitung kann unser Kundendienst den Status ändern, und sobald die Funktion freigegeben ist, kann er das Ticket schließen. Wir haben auch die Möglichkeit, alle Nutzer zu benachrichtigen, die diese Funktion angefordert haben oder Probleme mit ihr hatten.

Wir haben das System kürzlich öffentlich gemacht, daher gibt es jetzt ein Funktionsanfrage- und Feedback-Board auf der Binance-Website. Feedback mit mehr Stimmen erhält mehr Aufmerksamkeit von unseren Produktteams. Alles in allem ist es also eine öffentliche, sehr einfach gehaltene Webseite für Funktionsanfragen und Produktverbesserungen.

Außerdem gibt es noch andere Möglichkeiten. Man kann mir in den sozialen Medien einen Tweet schicken. Wenn unsere Teams das Feedback sehen, werden wir es aufgreifen. Dasselbe gilt auch für alle unsere anderen Social-Media-Kanäle. Wir freuen uns besonders über spezifisches Produktfeedback. Also über Feedback, das uns nicht einfach nur angreift, sondern das konkret und hilfreich ist.

Zum globalen Umfeld für die Akzeptanz von Kryptowährungen

Welche geografische Region ist deiner Meinung nach am vielversprechendsten, wenn es um eine breite Akzeptanz der Blockchain und von Kryptowährungen geht – unter Berücksichtigung von Einzelhandel, geschäftlichem Engagement und behördliche Regulierung?

CZ: In Bezug auf die Regulierungslandschaft war die Lage in China meiner Meinung nach immer sehr negativ. Kryptozahlungen wurden 2013 verboten, Kryptobörsen und ICOs 2017, Mining und Kryptobörsen dann erneut im Jahr 2021. Die Regierung experimentiert mit einer digitalen Zentralbankwährung, aber es ist keine offene Blockchain. Es gibt noch nichts, was wir damit integrieren können.

Bei Binance mussten wir Nutzer in Singapur ausschließen, von denen viele zu FTX wechselten, das für sie nicht gesperrt war, und sie haben Verluste erlitten. Ich glaube, dass Singapur deshalb jetzt ziemlich konservativ gegenüber Kryptowährungen eingestellt ist, obwohl die Regierung ihnen vor zwei bis drei Jahren noch recht offen gegenübergestanden hat. Und dann sind da noch Länder wie die USA. Angesichts der jüngsten regulatorischen Unsicherheiten scheint dort kein sehr freundliches Umfeld für Kryptowährungen gegeben zu sein.

Bestimmte Länder wie Frankreich, Dubai, Bahrain und Abu Dhabi bieten sehr günstige Bedingungen. In anderen Regionen wie Afrika hat sich die Lage nicht wesentlich verändert. Auch Lateinamerika scheint Kryptowährungen allmählich zu entdecken. Aber das ist immer so: Die verschiedenen Länder entwickeln sich unterschiedlich schnell. In Hongkong gab es vor kurzem ebenfalls positive Entwicklungen, denn Privatanlegern ist jetzt der Handel mit Kryptowährungen erlaubt, es werden regulatorische Richtlinien herausgeben und die Registrierungsverfahren für die Öffentlichkeit freigegeben. In Japan hat sich die Situation von einem recht restriktiven Rahmen für die Registrierung von Kryptobörsen im Jahr 2017, durch den das Land den NFT- und DeFi-Boom verpasste, zu einer Überarbeitung und Lockerung der Vorschriften gewandelt.

Ich könnte noch weitere Beispiele anführen. Es gibt viele andere Länder. Verschiedene Orte entwickeln sich unterschiedlich. Es gibt positive und negative Entwicklungen auf sehr allgemeiner Ebene. Es gibt auch viele kleine Details, von denen ich vielleicht nicht einmal weiß.

Zu rechtlichen Schritten gegen das Verbreiten von FUD (Angst, Ungewissheit, Zweifel)

Einige Nachrichtenportale haben kürzlich Fake News über Binance veröffentlicht und damit für Angst, Ungewissheit und Zweifel gesorgt. Hat Binance ein Rechtsteam, das dagegen vorgehen wird?

CZ: Normalerweise lautet die kurze Antwort darauf: Grundsätzlich nicht. Das ist ein zeitaufwändiger und teurer Prozess. Es ist viel besser für uns, wenn wir unsere Energie und die Kapazitäten unserer Rechtsteams auf die Einhaltung von Vorschriften und die Vertretung von Interessen konzentrieren und ich und unsere Produktteams den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Produkten legen. Wir haben gelernt, dass diese Strategie tatsächlich sehr gut funktioniert. Es ist so viel an Angst, Unsicherheit und Zweifel verbreitet worden, und das war ein gezielter Angriff auf Binance. Aber wir haben solche Krisen immer überstanden. Wir haben immer bewiesen, dass die Gerüchte unwahr waren, und deshalb sind wir gewachsen.

Zu Produktveröffentlichungen

Binance hat in letzter Zeit viel über Produktveröffentlichungen geteilt. Gibt es irgendein Produkt, das in den letzten Monaten innerhalb des Binance-Ökosystems entwickelt oder veröffentlicht wurde und das du besonders hervorheben möchtest?

CZ: Da gibt es so einiges. Ich kann schnell einige der Dinge mit euch durchgehen, die bei uns in letzter Zeit so passiert sind. Wir haben Binance Sensei entwickelt, eine ChatGPT-Integration für die Binance Academy, und dann wäre da noch Bicasso – KI-generierte NFTs für unseren NFT-Marktplatz. Wir haben jetzt ein Binance-Steuertool, und wir haben zk-SNARKs für unser PoR-System eingeführt. Das wurde ursprünglich von Vitalik [Buterin] angeregt.

Auch wenn viele vielleicht denken, dass sich die Handelsseite nicht verändert hat, wurden am Handelsprodukt viele kleine Verbesserungen vorgenommen, wie z.B. eine Trading-Heatmap, eine Option zum Platzieren von TWAP-Orders (Time-Weighted Average Price) direkt auf der Futures-Seite und eine Break-Even-Anzeige. Außerdem haben wir die Self-Trade-Prävention für den Spothandel eingeführt. Auf der Produktseite gibt es noch eine ganze Menge zu tun. Ich kann es nicht alles aufzählen.

Für die Erdbebenspende in der Türkei haben wir 100 USD per Airdrop an Menschen in den betroffenen Regionen verteilt und außerdem rund 11 Millionen USD an Nutzer in der Türkei gespendet – direkt auf der Binance-Plattform. Und schließlich erlässt Binance zum Internationalen Frauentag alle Handelsgebühren bis zu 600 USD für alle neuen Nutzer (bei Anmeldung mit dem Code IWD2023). Das ist also auch etwas, das wir tun.

Zu Women in Crypto

Am 8. März findet der Internationale Frauentag statt. Es gibt viele unglaubliche weibliche Führungskräfte und Mitarbeiterinnen bei Binance, und du hast auch im gesamten Ökosystem mit extrem talentierten Frauen zusammengearbeitet. Hast du irgendwelche Gedanken zu der Verantwortung von Binance, wenn es darum geht, die Reichweite des Ökosystems zu erhöhen und es einladender für Menschen von außerhalb zu machen?

CZ: Natürlich. Ich glaube wirklich, dass Frauen mehr zu unserer Zivilisation und zu unserer Spezies beitragen als Männer. Männer sind oft einfach körperlich stärker und ernten die Lorbeeren für Dinge, die andere Menschen tun. Es ist wichtig für die Kryptobranche, mehr Frauen hereinzuholen. Binance war damit bisher ziemlich erfolgreich, wenn man sich unser Mitarbeiterverhältnis anschaut. Wir liegen bei einem Frauenanteil von etwa 40 Prozent, und die mir direkt unterstellten Mitarbeitenden sind zu 50 Prozent Frauen. Wir stellen fast nie gezielt Frauen ein, sondern nur die am besten qualifizierten Bewerberinnen und Bewerber, und 50% davon sind eben Frauen. Ich denke, wir müssen in dieser Hinsicht noch mehr tun. Wir wollen mehr Frauen ermutigen, in die Kryptobranche einzusteigen und andere Frauen darüber zu informieren. Für eine breite Akzeptanz ist eine gleichberechtigte Beteiligung wichtig. Ich denke also, dass es einfach unheimlich wichtig ist, diesen Grad an Zugang, Reichweite und Inklusion zu ermöglichen.

Eine Aufzeichnung des AMA in voller Länge kannst du dir hier anhören

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